Gestalten mit Kindern - Ton, Gips, Pappmaché

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Um die Kreativität der Kinder zu fördern sollte man sie auch dreidimensionale Dinge anfertigen lassen. Dazu eignen sich insbesondere Ton, Gips und Pappmaché.

Ton​

Die Geschmeidigkeit und Formbarkeit macht den Ton zu einem vielfältigen Medium. Er kann verschiedenen Qualitäten haben: erdig, matschig, weich, trocken, hart, spröde. Im Grunde ist Ton jedoch ein sauberes Material. Ton ermöglicht durch seine Eigenschaften eine sehr intensive Sinneswahrnehmung. Beim Bearbeiten oder Ertasten des Tons mit geschlossenen Augen, werden die taktilen und kinästhetischen Erlebnisse intensiviert, da die kritische Kontrolle und Interpretation des Auges ausgeschaltet wird. Man kann den Ton kneten, schlagen, werfen, auseinanderreißen oder ihn mit weichen, streichenden Bewegungen formen. Ton hat eine beruhigende und entspannende Wirkung.

Solange der Ton nicht getrocknet ist, bleibt er immer wieder veränderbar. Daraus ergibt sich sein Experimentiercharakter. Der Widerstand, den der Ton bietet, richtet sich danach, wie viel Wasser ihm zugefügt wird. Mischt man ihn mit viel Wasser, so erhält man eine breiige Konsistenz, die sich gut zum Schmieren eignet. Ton ist für alle Altersstufen geeignet. Doch gerade Kinder mit Wahrnehmungs- und Motorikstörungen brauchen diese sinnlichen Erfahrungen mit Ton.

Ton ermöglicht aufgrund seiner Eigenschaften primär prozesshaftes, affektives Gestalten. In diesem Sinne ist Ton geeignet, nicht ausgelebte, frühkindliche Bedürfnisse nachzuholen und früheste innerer Prozesse durchzuarbeiten.

Durch das Arbeiten mit Ton kann das Kind ein Gefühl für sich selbst entwickeln, wodurch sein Selbstwertgefühl gestärkt wird.

Pappmaché​

Bei der Arbeit mit Pappmaché stehen zwei unterschiedliche Techniken zur Wahl: einerseits können Objekte aus einem Pappmachébrei (Papierfasern, Wasser und Kleister) modelliert werden. Andererseits können Objekte auch aus mehreren Schichten von kreuz und quer übereinander geklebten Papierstreifen oder -schnipseln hergestellt werden (kaschierte Pappmaché). Zum Kleben verwendet man Kleister, wobei es sich bei dieser Variante anbietet, einen Kern aus Pappschachteln, zusammengeknülltem Papier oder Draht zu formen. Auf diese Weise lassen sich sehr stabile Objekte auch in großen Formaten herstellen.

Beide Varianten ermöglichen Gestaltungsprozesse, bei denen regressive, primärprozesshafte Anteile im Vordergrund stehen. Denn das Material lädt mit seinem mehr oder weniger stark schleimigem, klebrigem Charakter zum lustvollen Matschen und Kneten ein.

Gleichzeitig kann durch die Verwendung eines Kerns aus strukturierenden Materialien (Draht, Pappe, Papier) auch Halt und Struktur geboten werden und ein möglicherweise unerwünschtes und zu tiefes Abgleiten in regressive Impulse verhindert werden. Je nach dem, welches Material zur Herstellung des Kerns verwendet wird, kommen weitere unterschiedliche Aspekte im Gestaltungsprozess zum Tragen: so können beim Zerknüllen von Papier aggressiv-destruktive Anteile ausgedrückt werden, während das Biegen von Draht oder das Verbinden von Pappschachteln eher kontrolliertes, planvolles und rational gesteuertes Vorgehen erfordert. Die so entstandenen Pappmaché-Objekte lassen sich zum Abschluss gut bemalen oder Lackieren.

Gips​

Gips und Gipsbinden haben ebenso wie Ton einen weichen, matschigen Charakter, jedoch fehlt ihm die schmutzige Farbe. Hierin liegt vielleicht der Grund dafür, dass Gips oft von Kindern, die sich nicht schmutzig machen wollen, bevorzugt wird. Gips spricht ähnlich wie Ton das Primärprozesshafte, das Triebhafte an und hat einen affektiven Charakter. Die Kinder können beim Arbeiten mit Gips ihrem Bedürfnis nach Matschen nachkommen. Gleichzeitig kann dieses Material auch dem Bedürfnis nach Sicherheit gerecht werden, denn wenn es an einer vorgegebenen Form wie beispielsweise dem eigenen Körper (Handabdruck, Gesichtsmaske etc.) oder einer aus Draht gebogenen Form gestaltet wird, bleibt der Ausdruck kontrollierbar. Dieses Material bietet also sowohl Sicherheit und Form, als auch die Möglichkeit zur Regression.

Gips trocknet relativ schnell und ermöglicht ohne großen technischen Aufwand das Herstellen von sehr stabilen Objekten
 
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